Bei mir brennt es!

Ganz aufgeregt und mit schlotternden Knien steht der alte Mann vor der Leiterin des Seniorenheims. Die 56-jährige reagiert sofort. Eilig rennt sie zum Brandmelder, zieht ihren Schuh aus und schlägt damit die Glasscheibe ein. Dann drückt sie auf den schwarzen Knopf. Im gleichen Moment schließen im ganzen Heim die Brand- und Rauchschutztüren. Die Heimleiterin weiß, dass jetzt bereits die Feuerwehr alarmiert ist.

So schnell sie kann, läuft sie hoch in den ersten Stock, nimmt den nächsten Feuerlöscher vom Halter und läuft damit zum Zimmer des alten Mannes. Glücklicherweise hatte dieser seine Zimmertüre geschlossen. So bleiben Rauch und Flammen auf diesen Raum beschränkt.

Vor dem brennenden Raum kniet sich die Frau auf den Boden und merkt, dass Rauch durch das Schlüsselloch dringt. Sie zieht an der Sicherung des Feuerlöschers und drückt kurz den roten Auslösegriff kräftig nach unten. Sie hört, wie im Inneren des Löschers das Treibgas aus der Flasche in den Behälter strömt.

Mit einer Hand greift die Heimleiterin nun an die Tür und prüft, ob diese schon heiß ist. Danach öffnet sie vorsichtig die Türe. Im Zimmer ist alles voller Rauch. Trotzdem kann sie noch erkennen, dass der Tisch und der Schrank voll in Flammen stehen. Sie nimmt den Schlauch vorne am Griffstück fester und zielt erst auf den Tisch. Sofort schießt eine Pulverwolke auf den Tisch zu und hüllt ihn ein. Die Flammen erlöschen. Den nächsten Pulverstoß richtet sie gegen den Schrank. Etwas länger als beim ersten Mal hält sie den Auslösegriff gedrückt. Keine fünf Sekunden hat der gesamte Löschvorgang gedauert.

Ein letzter Blick noch auf das gelöschte Gut. Dann schließt sie die Türe, geht nach unten, um die Feuerwehr zu erwarten, deren „Tatütata“ bereits zu hören ist.

Siegfried V.

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